Windradflügel auf Abwegen // 10.03.2021 – 00:13
Kurz nach Mitternacht wurden wir zu einer LKW-Bergung auf die Raststation an der A5 alarmiert. Nacheinander rückten VRF-A, RLF-A und TLF-A in Richtung Einsatzort aus.
Dort bot sich folgendes Bild: Ein Schwertransporter, beladen mit einem ca. 80 Meter langem Windradflügel, geriet kurz nach der Autobahnabfahrt Hochleithen und parallel zur OMV-Tankstelle mit dem hinteren ferngelenkten Auflieger auf eine Betonleitwand. Durch die gewaltigen Kräfte brachen unmittelbar mehrere Räder von ihren Aufhängungen ab.
Nach kurzer Lageerkundung und der Absicherung der Unfallstelle war schnell klar, dass hier weitere Kräfte benötigt werden. Somit wurde durch den Einsatzleiter das 48-Tonnen Kranfahrzeug der FF Mistelbach-Stadt angefordert, mit welchem auch der erste Bergeversuch unternommen wurde. Dabei wurde es von der Mannschaft neben dem verunfallten Auflieger positioniert, um diesen anschließend von dem Betonfahrbahnteiler zu heben. Allerdings konnte der Kran aufgrund der enormen Ausmaße des Sondertransporters nicht nah genug Aufstellung beziehen, weshalb in weiterer Folge nicht die erforderliche Hubkraft entwickelt wurde und der Versuch scheiterte.
Plan B funktionierte glücklicherweise. Dabei wurde der gesamte Transport mittels Seilwinde des Kranfahrzeugs nach und nach zurückgezogen. Währenddessen entfernten wir unter Zuhilfenahme mehrerer Hebekissen und in enger Zusammenarbeit mit einem ebenso eingetroffenen LKW-Servicetechniker die schwer beschädigten Achsenteile und einzelne Reifen. So gelang es auch den Auflieger, zumindest provisorisch, wieder fahrtauglich zu bekommen.
Ein herzliches Dankeschön an die Kameraden der FF Mistelbach-Stadt für die hervorragende Zusammenarbeit bei diesem kräftezerrenden Einsatz!
Gegen halb sechs Uhr in der Früh endete dieser außergewöhnliche Einsatz und wir konnten unsere Einsatzbereitschaft wiederherstellen.
© Feuerwehr Hochleithen